CMR
Für was steht die Abkürzung CMR in der Logistik? Was versteht man darunter?
Der Begriff bezeichnet ein Abkommen, das die Regeln bei grenzüberschreitenden Transporten auf dem Landweg festhält. Es stammt von dem französischen Begriff „Convention relative au Contrat de transport international des marchandises par route“. Die CMR sind zum aktuellen Zeitpunkt europaweit gültig und verdrängen eventuell vorhandene, nationale Richtlinien. Ist ein Sachverhalt allerdings nicht hinreichend geregelt, gilt zusätzlich das nationale Recht. Der digitalisierte Frachtbrief wird e-CMR genannt.
Für was braucht man ein CMR?
Wenn der Standort der Übernahme und Standort der Ablieferung einer Warensendung in zwei verschiedenen Mitgliedstaaten liegen, dann sind die CMR vorgeschrieben. Allerdings kann auch eine Lieferung an einen Standort in einem Nicht-EU-Mitgliedsstaat unter Anwendung davon erfolgen. Hierzu müssen diese Länder vor dem Transport zustimmen und damit dem geltenden nationalem Recht überordnen.
Wann findet die CMR keine Anwendung?
Die CMR findet keine Anwendung auf Transporte von Postgütern (die nach den Bestimmungen internationaler Postübereinkommen durchgeführt werden), Umzugsgut oder Leichen.
CMR vs. CMR Frachtbrief
In der Praxis steht die Abkürzung in der Logistik-Branche meist für den CMR-Frachtbrief, also ein spezielles Beförderungsdokument im internationalen LKW Transport. Es ist ausschließlich für die Verladung von Straßenfahrzeugen bestimmt und schließt einzelne Container / Wechselbrücken aus.
Dieser Frachtbrief ist ein standardisiert, in dem die wichtigsten Informationen und Bestandteile des internationalen Frachtvertrages nach den Richtlinien der CMR schriftlich dokumentiert sind. Er dokumentiert den zwischen den Beteiligten geschlossenen Beförderungsvertrag und wird dem Frachtführer vor Beginn des Transports ausgehändigt. Der Frachtbrief hat mehrere Durchschläge, die sowohl vom Absender als auch vom Frachtführer unterzeichnet werden müssen.
Nötige Angaben im CMR-Frachtbrief sind unter anderem: Absender, Empfänger, Informationen zu den beigefügten Dokumenten, Art und Menge des Transportguts, wichtige Kennzeichen und weitere Eigenschaften der Güter, spezielle Anweisungen zur Handhabung, Kfz-Kennzeichen und der Frachtführer. Er muss laut vertraglicher Voraussetzung in englischer oder französischer Sprache verfasst sein.
Welche Pflichten ergeben sich bei den Vertragsparteien?
Die Vertragsparteien eines CMR-Dokumentes müssen bestimmten Pflichten nachkommen. Dazu gehören, soweit nicht anders vereinbart, folgende:
- Übermittlung aller notwendigen Informationen der Fracht von dem Absender an den Frachtführer
- Lieferung der Fracht durch den Frachtführer
- Transportsicheres Verpacken des Guts durch den Absender
- Sicherer und rechtzeitiger Transport durch den Frachtführer
- Ausstellen einer Quittung durch den Empfänger
- Bezahlung der vereinbarten Fracht durch den Absender
- Transport der Ware zu vereinbarten Bedingungen durch den Frachtführer
- Ablieferung des Guts am vereinbarten Entladeort durch den Frachtführer
Wer stellt den CMR Frachtbrief aus?
In der CMR gibt es hierzu keine Vorschrift. Allerdings muss der ausgestellte Frachtbrief von Absender und Frachtführer unterzeichnet bzw. gestempelt werden. Zudem haftet der Absender für alle Kosten und Schäden, die dem Frachtführer entstehen, wenn Angaben unrichtig oder unvollständig sind. Deshalb wird er in der Praxis entweder vom Absender oder Frachtführer ausgestellt.
Siehe auch:
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